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Peter August Böckstiegel

Arrode/Westfalen 1889 - Arrode/Westfalen 1951


Peter August Böckstiegel wird am 7. April 1889 wird in Arrode bei Werther geboren. Schon in seiner Kindheit wird seine künstlerische Begabung deutlich. Böckstiegel besteht im Jahr 1907 seine Gesellenprüfung als Maler und Glaser. Noch im selben Jahr wird in Bielefeld die Handwerker- und Kunstgewerbeschule gegründet, wo er bis 1913 Schüler von Ludwig Godewol ist. Im Wintersemester des Jahres beginnt Böckstiegel durch Vermittlung von Max Wrba, dessen Bruder Georg Wrba an der Akademie lehrt, ein Studium an der Königlichen Sächsischen Akademie der Bildenden Künste in Dresden.
Dort begegnet er Conrad Felixmüller und porträtiert ihn im Jahr 1914 zwei Mal . Ein Jahr später wird der Künstler ins sächsische Regiment eingezogen, er teilt den Kriegsenthusiasmus einiger seiner Zeitgenossen nicht. Während seines Dienstes hat Böckstiegel die Möglichkeit, in einem Atelier künstlerisch zu arbeiten. Dort entstehen viele expressive, erdfarbige Aquarelle, Kameraden und Kinder, die neugierig ins Atelier kommen, sind ihm willkommene Modelle.
Er hält engen brieflichen Kontakt mit Felixmüller, der inzwischen zahlreiche kunstpolitische Aktivitäten entwickelt, von denen auch Böckstiegel profitiert. Seine Rückkehr nach Dresden im März 1919 bedeutet für den Künstler die Erlösung von einem schweren Alpdruck, zu dem der Krieg für den Künster geworden ist. Nach kurzer Mitgliedschaft verläßt er die Künstlervereinigung "Gruppe 1919" wieder, da die gesellschaftlichen Intentionen der Gruppe mit den Stilmitteln des Expressionismus, die Peter August Böckstiegel in seinen Arbeiten verfolgt, kaum zu verwirklichen sind.
Die 20er Jahre sind für ihn die Jahre der künstlerischen Reife, der Künstler widmet sich nun seiner Familie und nimmt den jahreszeitlich bedingten Wohnortwechsel zwischen Westfalen im Sommer und Dresden im Winter auf sich. Die Wahl seiner Motive verdichtet sich in dieser Zeit fast ausschließlich auf seinen engsten Umkreis.
Zu diesem Zeitpunkt beginnt Böckstiegel verstärkt, seine Kunst auch der Arbeiterschaft näherzubringen. Da es in Bielefeld noch kein Museum gibt, transportiert der Künstler einige seiner Gemälde mit einem Leiterwagen in die Betriebe und erläutert dort seine Werke. Im Jahr 1934 muss sich auch Böckstiegel als Mitglied der "Reichskulturkammer - Reichskammer der Bildenden Künste" einschreiben. Die Wertung seiner Kunst durch die Nationalsozialisten bleibt zwiespältig, einerseits erhält er in Berlin Ausstellungsverbot, andererseits erhält er halboffizielle Aufträge, bei denen Böckstiegel keine Auflagen des Stils gemacht werden.
Während der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 wird Böckstiegels Atelier bis auf die Grundmauern zerstört. Anschließend wechselt der Künstler seinen dauernden Wohnsitz nach Arrode. Dort wird der Künstler Erster Vorsitzender der "Westfälischen Sezession 1945". Von Juni bis August 1950 findet Böckstiegels erste umfassende Einzelausstellung in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden statt.
Am 22. März 1951 verstirbt Peter August Böckstiegel in seinem Elternhaus in Arrode.


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